2022 Griechen

Was ist eigentlich die begeisternde Kraft im Kinderferienlager?

In diesem Jahr waren wir eine besonders zahlreiche, bunte und fröhliche Schar auf dem Bühl. Das Lagergeschehen glich einem grossen Feuerwerk, aus dem unerschöpflich immer neue Leuchtsterne aufblitzten:
…sei es in der Geschichte, in der uns das Wesen Alexanders des Grossen, mit seiner Liebe zur griechischen Kultur und seinem Interesse für alles Fremde und Neue in der Welt, aufleuchtete. 
…oder in den Workshops, in denen griechische Gewänder genäht, Bogenschiessen geübt, Flöten geschnitzt und vieles mehr gemacht wurde.
…oder wenn die jeweiligen Kindergruppen in der grossen Lagerküche das Mittagessen kreierten und anschliessend stolz das Essen präsentierten.
…oder im Schalk der Gruppenleiter bei den Theateraufführungen, den grossen Spielen oder beim Postverteilen.
…oder beim zweitägigen Ausflug in die Alpen, als der Nebel in der Nacht endlich den Blick in den Sternenhimmel freigab und wir am nächsten Tag bei klarster Sicht den Gipfel erreichten. 
Wenn wir uns dann fragen, was die zündende Kraft für all die lichtblitzenden Ereignisse und feurig funkelnden Erlebnisse ist, dann gibt es eigentlich nur eine Antwort: Die innere zündende Kraft ist unsere Liebe zu den Kindern, die Liebe zu dem Kindeswesen überhaupt – zu dem Funken sprühenden, jungen offen nach Entwicklung strebenden Menschenwesen.

In der Reihe der schöpferischen Wesen sind die Geister der Liebe, die Seraphim, die höchsten Engel. Ihre drei Flügelpaare weisen in drei Raumesrichtungen und sind von unzähligen funkelnden Augen übersäht als Wahrbild eines offenen, weitumspannenden Bewusstseins. 
„Die Liebe macht die Seele weit...sie treibt alle Selbstsucht aus….lässt uns nicht die Besinnung verlieren…und erträgt alles“, so hören wir Paulus zu den Korinthern sprechen in seinem Hohen Lied der Liebe (I Kor 13). 
Im Kinderferienlager üben wir jeden Tag von Neuem, Liebe nicht mit Sympathie zu verwechseln, die uns wie von selbst zueinander führt, oder mit Wohlfühlen unter Gleichgesinnten, oder mit Verbundenheit gegenüber einem gemeinsamen Feind, gegenüber anderen, die wir ausgrenzen.

Erst in unserem Bemühen, die Seele weit zu machen, können wir uns getragen fühlen von der begeisternden Kraft der von lauter funkelnden Augen feurig sprühenden Flügelpaare der Seraphim, der Geister der Liebe. Sie können uns lehren, das Unsympathische, das Fremde zu ertragen, es anzuschauen, immer mehr zu verstehen und schliesslich auch zu erkennen – es lieben zu lernen.

So war dieses Kinderferienlager von einer besonders liebevollen, friedvollen Stimmung getragen, was sicher auch für die drei Kinder aus der Ukraine, die mit dabei sein konnten, heilsam war.
Dass diese schöpferische Liebe-Friedenssubstanz immer wieder von neuem gebildet werden darf, verdanken wir allen, die das Kinderferienlager tätig mitgestalten oder in liebevollen Gedanken begleiten oder auch finanziell kräftig mittragen: in Form von Patenschafts-Spenden, die ermöglichen, dass alle Kinder und auch die vielen jugendlichen Helfer mitkommen können, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern. Wir sind sehr dankbar über jegliche Unterstützung und freuen uns schon auf die feurig sprühenden Lichtfunken mit den Kindern im nächsten Sommer.

Ferienlagerzeitung 2022