2018 Im wilden Westen

Inmitten der Rocky-Mountains hat die Planwagen-Karawane des Ferienlager-Teams schon an einem rauschenden Bergbach angehalten, um einen Handelsposten zu errichten…

Es duftet nach frisch geschlagenem Holz, Blockhütten entstehen, das erste Western-Café hat soeben mit gemütlichem Flair eröffnet und das Leben beginnt sich zu entfalten…wären da nicht gewisse Vorkommnisse, die erneut Aufregung in’s Leben bringen und zu einer verwickelten Suche quer durch die Wildnis aufforderten..

Aus den Planwagen News (Lagerzeitung):

Wir ziehen nach Westen
Walkringen: Vor zwei Tagen rollte eine Schar Planwagen den Hügel hoch. Heraus purzelten ältere und jüngere Kinder, die sich sogleich im grossen Blockhaus und dem daran grenzenden Saloon vergnügten. Zu dem klaren Gänsewein, begleitet von Karotten- und fein gesäbelten Gurkensticks wurden luftige Sandtaler gereicht. Das Rezept wird wohl nie das Tageslicht erschauen, unter dem die Steine und Kakteen lagern. Danach richteten sich die Kinder auf ihren Pritschen gemütlich ein. Abends wurde festlich aufgetischt: Neben länglichen Teigwaren wurden dreierlei Saucen gereicht. Einfach köstlich! Eine Planwagenküche höchsten Niveaus.

Auf ins Unbekannte
Die Siedler haben das Abenteuer gewagt: Aufgesplittert in fünf Gruppen haben sie sich vorgestern der Wildnis und dem Nichts auf der ihnen zugeordneten Karte gestellt. Auf der Western Union Railroad und mit spärlichen Dollarbündeln bepackt wurden die jungen Siedler und Siedlerinnen in den entferntesten Stationen ausgesetzt und mussten sich mit Hilfe eines Kompasses in Richtung „Paradise Mountains“ durchschlagen.
Meilen um Meilen legte jede Truppe zurück. Querfeldein über schroffe Berghänge (teils angeseilt), ausgedörrte Hochebenen und wellige schier unendliche Hügellandschaften dem höchsten Punkt des gelobten Landes entgegen. Der Vertreter der Regierung, anders als erhofft, gab sich mit der mitgeführten Summe nicht zufrieden und auch die 
staubigen Gesichter der Reisenden konnten kein Stückchen Land erzwingen. Gold galt es zu schürfen, als das Rinnsal, das auch Diamanten mit sich führte, wiederum nach langem Herumirren in den Tiefen des Waldes endlich entdeckt wurde. Eine Lizenz zum Graben konnte man dort erwerben, und mit den ergatterten Reichtümern kam man, weitere Strapazen überwindend, einem eigenen Stück Land immer näher.

Tückische Siedlerlist
Eine Gruppe Siedler konnte sich in letzter Sekunde noch einen Traum vom eigenen Land erfüllen: Bei einem Banditen-Überfall mogelten sie den Schurken Katzengold unter und konnten so genügend Reichtümer beisammenhalten, um sich ein Grundstück für ein neues Blockhaus zu kaufen. Gold und Diamanten ermöglichten die Ersteigerung eines Stück Landes, das Platz genug bot, um ein Haus zu bauen, indem bis zu 12 Personen problemfrei Platz fanden und so einem erneuten Angriff, diesmal von Indianern, entgehen konnten.

Das Wort zum Freitag
„Wenn die Gesetze die Zukunft blockieren und nicht dem Leben dienen: dann hinweg damit!“ (Ein Vertreter der amerikanischen Regierung)

 

Wie Ihr aus dem vorangehenden Auszug der Lagerzeitung entnehmen könnt, waren wir im diesjährigen Ferienlager als „Pioniere“ unterwegs. Die Pionierseelen der Kinder sind leicht zu begeistern: Ist doch das Menschwerden reinste Pionierarbeit, Neuland, das errungen werden will. 
Im äusseren haben wir das geübt, indem wir z.B. an einem Tag in verschiedenen Gruppen „querfeldein“ gelaufen sind: Der Weg war unbekannt, das Ziel als höchste Stelle angegeben und nur die Richtung durch den Kompass vorgegeben.- Welche Hindernisse werden sich uns in den Weg stellen, welche Überraschungen auftauchen,  an welche Grenzen werden wir stossen? Dies waren die Fragen, die uns bewegten.
Ähnlichen Fragen begegnen wir auch immer, wenn wir auf die Unternehmung des Kinderferienlagers als Ganzes hinschauen: wie werden sich die Kinder einleben, wie wird es gelingen die Kinder zu führen, wie wird die Zusammenarbeit in den verschiedenen Teams und im Lagerganzen sein? Die Hindernisse, die Überraschungen, die Grenzen, an die wir stossen, ermöglichen uns, dass wir an ihnen wachsen, sich unsere Seele am Überwinden weitet und das ist es, was einen immer wieder von neuem für diese Pionieraufgabe begeistern kann: Die Aussicht darauf, auch inneres, unbekanntes Neuland zu erringen.